Neues Angebot für Mütter im Netzwerk Grenchen

Mittwoch, 2. März 2022
Lesezeit: 2 min
Dana Tovic

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Close the gaps!! Gemäss unserem Leitbild, stets mutig zu agieren und Trends zu setzen,
bewegen wir uns in Richtung Brücken bauen und Lücken füllen. Das Netzwerk Grenchen eruiert mögliche Programme und Angebote, welche den Aktualitäten, der soziopolitischen Lage und den Gegebenheiten entsprechen. Dabei ist das Programm «Back to Work» entstanden.

Eine über 45-jährige Frau, die das Erwerbsleben zugunsten der Familienarbeit aufgegeben hat, musste sich bis anhin, nach der Scheidung, nicht mehr um eine Stelle bemühen. Sie hatte Anrecht auf Unterhaltsbeiträge vom Ex-Partner. Mit dem Entscheid zum Unterhaltsrecht vom 09.03.2021 hat das Bundesgericht einen neuen Weg eingeschlagen. Nach einer Scheidung soll jede und jeder grundsätzlich für sich selbst sorgen. Umfassende Unterhaltszahlungen an die Ex-Partner*innen sollen laut dem Bundesgerichtsentscheid die Ausnahme darstellen, etwa bei der Betreuung von Kleinkindern. Nur ist die Realität immer noch so, dass vorwiegend die Mütter ihr Erwerbsleben aufgeben. Nach jahrelanger Abwesenheit ist eine Rückkehr ins Berufsleben aufgrund von fehlender Erfahrung und fortgeschrittenem Alter erschwert.

Ausserdem haben Frauen rund ein Drittel weniger Altersrente pro Monat als Männer (AHV, 2. und 3. Säule). Dies liegt sowohl an tieferen Löhnen als auch an Lücken durch Teilzeitarbeit und Unterbrüchen der Erwerbsarbeit zugunsten der Kinderbetreuung.

Der Anteil von Alleinerziehenden in der Sozialhilfe liegt bei rund 20 %. Davon sind 86 % alleinerziehende Mütter (Quelle: Caritas Schweiz).

Nach Alter des jüngsten Kindes betrachtet weisen Mütter mit Kind unter 4 Jahren die höchste Erwerbslosenquote gemäss dem BFS (Statistik zu Familien in der Schweiz) auf (5,5 %). 73 % der Frauen reduzieren ihren Beschäftigungsgrad nach der Geburt ihres ersten Kindes auf weniger als 70 % oder sind überhaupt nicht mehr erwerbstätig. Lediglich 16 % der Mütter nehmen innerhalb eines Jahres nach der Geburt wieder eine Vollzeiterwerbstätigkeit auf (Vgl. BFS).

Wie die Zahlen der «Familien in der Schweiz» aussagen, besteht ein Handlungsdefizit, wenn es um die Unterstützung der Frauen beim Wiedereinstieg ins Berufsleben geht.

Die Eingliederung in ein Programm mit Tagesstruktur erweist sich aufgrund familiärer Verpflichtungen oft als schwierig. Auch ist die Bereitschaft, Kinderbetreuung für eine Programmteilnahme zu organisieren und zu bezahlen, nicht immer gegeben.

Mit «Back to Work» wird ein Angebot geschaffen, solche Hürden überwindbar zu machen. Dieses Angebot soll so konzipiert sein, dass es für Mütter, die den Wiedereinstieg planen, attraktiv ist. Es soll durch seine Niederschwelligkeit mögliche Hürden für den Wiedereinstieg abbauen. Das Angebot kann auch auf Väter adaptiert werden.

Link: Familien in der Schweiz - Statistischer Bericht 2021 - Publikation BFS

 

Fragen rund um das Programm «Back to Work» beantworten Sabine Rial-Ramseier (032 513 65 64, sabine.rial@progressio-grenchen.ch) oder Monika Palermo (032 512 65 21, monika.palermo@netzwerk-grenchen.ch) gerne.

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