Resilienz stärken - im Netzwerk Grenchen als Tagesprogramm

Mittwoch, 15. Juni 2022
Lesezeit: 3 min
Dana Tovic

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Schwierige Lebensereignisse - wie eine Arbeitslosigkeit - verunsichern uns und fordern uns heraus, so dass wir uns neu orientieren müssen. Das Netzwerk Grenchen behandelt mit den Zugewiesenen das Thema Resilienz stets theorie- und studienbasiert und sucht nach Lösungen, um Resilienz zu fördern.

Sie haben sich auch sicher schon oft gefragt, warum Menschen so unterschiedlich mit Krisen und schwierigen Situationen oder einschneidenden Ereignissen – wie eine plötzliche Arbeitslosigkeit – umgehen?  

Es ist normal, dass uns schwierige Lebensereignisse verunsichern und herausfordern, aus der Bahn werfen, so dass wir uns neu orientieren müssen. Diese Neuorientierung oder Stabilisierung gelingt einigen Personen besser, anderen weniger gut. Wie der Mensch seine Probleme, Traumata, Krisen, Stress, etc. bewältigt, hängt oft davon ab, wie resilient er ist.

Doch was ist genau Resilienz? 

Unter Resilienz versteht man die psychische Widerstandsfähigkeit – sozusagen das Immunsystem der Seele. Resiliente Menschen sehen «das Glas halb voll», sind sogenannte «Stehaufmännchen», «was sie nicht umbringt, macht sie stark». Sie überstehen die anspruchsvollen Lebenssituationen ohne grosse Schwierigkeiten. Diese Menschen gehen davon aus, dass ihr Handeln zu einer positiven Veränderung führen kann. Sie können die problematische Situation richtig einordnen und entwickeln entsprechend Handlungsmöglichkeiten. Meist verfügen sie über eine hohe Sozialkompetenz und sind bereit, sich in Krisensituationen Unterstützung zu holen.  

Was ist mit den Personen, die nicht die Fähigkeit haben, selber diese resilienzfördernden Faktoren wahrzunehmen und umzusetzen? 

Resilienz ist eine Fähigkeit, die wir ab der frühesten Kindheit erwerben und die uns befähigt, Krisen und seelische Belastungen so zu bewältigen, dass wir nicht zerbrechen, sondern gestärkt aus der Krise hervorgehen. Das ist die gute Nachricht. Resilienz ist nicht angeboren, sie kann erlernt und erworben werden. Die Entwicklung von Resilienz liegt einerseits in der Person des Menschen, anderseits in seiner Lebensumwelt. Somit ist die Pflege sozialer Kontakte wichtig, denn sie geben in schwierigen Situationen Kraft. Das können Familienangehörige, Freunde, Bekannte, Kollegen, aber auch Therapeuten oder Vorbilder sein. Forscher sind sich außerdem einig, dass eine gesunde Ernährung und Bewegung in Form von Ausdauersport sich auf die Emotionssteuerung und somit indirekt auf die Resilienz auswirken (Sport baut Stresshormone ab). 

Resilienzfördernde Massnahmen sind im Netzwerk Grenchen Tagesprogramm  

Die Praxisfirma Progressio bietet regelmässig virtuelle Workshops und nun auch wieder Workshops vor Ort an, bei welchen die Teilnehmenden Einblicke in Resilienz erhalten und die sieben Säulen der Resilienz kennenlernen. Sie erarbeiten Übungen, wie Resilienz gestärkt werden kann und können selbsteinschätzende Tests durchführen. Auch das Programm Netzwerk Plus behandelt in den Einzelgesprächen stets das Thema, da oftmals zur Arbeitslosigkeit auch gesundheitliche und soziale Thematiken und Bewältigungssituationen aufkommen. Im Jugendprogramm sind es die Asylsuchenden, oftmals unter prekären Umständen aus Kriegsgebieten geflüchtete junge Menschen, bei welchen traumatische Lebensereignisse, Stress und chronische Belastungen ein «normales» Leben schwierig gestalten lassen, was sich auf die Lehrstellensuche negativ auswirken kann. Das Netzwerk Grenchen behandelt mit den Zugewiesenen das Thema Resilienz stets theorie- und studienbasiert und sucht nach Lösungen, um Resilienz zu fördern. 

Wie fördert das Netzwerk Grenchen Resilienz? 

Neben den sieben Säulen der inneren Stärke der Resilienz, gelten laut Forschern verschiedenen Kompetenzen, die resilienzfördernd sind und die das Netzwerk Grenchen je nach Person anwenden, resp. stärken. 

  • Selbst- und Fremdwahrnehmung lernen (Emotionen, Gedanken wahrnehmen und diese reflektieren, Sport machen, spazieren gehen, Entspannungstrainings oder Meditation machen, Gedanken ordnen).

  • Fähigkeiten stärken, andere Personen und deren Gefühlszustände richtig einzuschätzen.

  • Selbstwirksamkeit stärken und trainieren, in dem realistische und möglichst konkrete Ziele definiert werden. 

  • Soziale Kompetenzen stärken, in dem soziale Situationen richtig eingeschätzt werden und lernen, sich in andere Menschen einzufühlen.  

  • Hohe Selbstregulationsfähigkeit lernen, sich zu entspannen, Fähigkeit der Selbstwahrnehmung lernen. 

  • Problemlösefähigkeit und Bewältigungskompetenzen lernen, in dem Probleme analysiert und Handlungsmöglichkeiten entwickelt und umgesetzt werden. 

  • Gefühle zulassen, darüber sprechen, Ressourcen aktivieren und unnötige Pflichten reduzieren, sich auf das wesentliche fokussieren.  

«Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung», wusste schon Heraklit zu behaupten. Somit können wir Krisen manchmal auch als Chancen sehen. Mit professioneller Hilfe von Coaches und Fachpersonen Arbeitsintegration können neue Perspektiven entdeckt und die ganz persönliche Resilienz gefördert werden. Diesen Auftrag setzen wir erfolgreich um.

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